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Faszinierende Möglichkeiten zum Design neuer Makromoleküle

transmissionenelekronische Aufnahme
Komplexe Morphologie eines nanostrukturierten Diblockcopolymeren

Vom 4. bis 7. Oktober 2009 treffen sich in Dresden über 200 Experten auf dem Gebiet der Polymersynthese zur 8th International Conference on Advanced Polymers via Macro­molecular Engineering (APME). Sie repräsentieren Arbeitsgruppen aus aller Welt - geographisch spannt sich der Bogen von Chile bis Australien. Die Tagung findet erstmals in Deutschland und erst zum zweiten Male außerhalb Nordamerikas statt.

Begründet worden war die Tagungsreihe im Jahr 1995, als sich in der organischen Chemie neue, viel versprechende Möglichkeiten für das „Design“ von Makromolekülen und Polymer­strukturen abzuzeichnen begannen. Die Initiatoren der APME-Konferenzen erkannten, dass das Potential von Methoden der so genannten „lebenden“ bzw. „kontrollierten“ Polymerisation nur dann vollständig ausgenutzt werden kann, wenn Polymersynthetiker aus den verschiedenen Richtungen sich austauschen und intensiv zusammenarbeiten und schufen mit den APME-Konferenzen dafür eine neue Plattform.

Polymere Materialien bzw. Strukturen mit ganz speziellen Eigenschaften werden in zahl­reichen High-Tech-Branchen benötigt. Der Fortschritt in Mikroelektronik, Kommunikations­technologie oder auch Medizintechnik verdankt sich zu einem wesentlichen Teil der Entwicklung moderner polymerer Funktionsmaterialien. So kann die Selbstassemblierung von Blockcopolymeren, also autonom ablaufende Muster- und Strukturbildungsprozesse bei Polymeren aus blockweise angeordneten unterschiedlichen  Monomeren, genutzt werden, um immer kleinere Strukturen im Nanometerbereich zu erzeugen. Als Templatstrukturen, d.h. eine Art Schablone oder Maske, können die Polymere angewendet werden, um anorganische und metallische Materialien im Nanometermaßstab ganz definiert zu formen und anzuordnen - Voraussetzung für die zukünftige Nanoelektronik und immer effizientere Prozessoren and Speicher. (Bild)

In den letzten Jahren gewannen Hybride aus Polymeren und anorganischen Materialien bzw. aus Biomolekülen zunehmend an Bedeutung. Z.B. eröffnen kontrolliert synthetisierte Biohybridgele aus Polyethylenglycol und Peptiden als Matrizes zur Kontrolle des Wachstums von Nervenzellen Chancen für neue Therapieverfahren u.a. zur Behandlung der Parkin­sonschen Krankheit.

APME 2009 widmet sich noch existierenden Problemen bei der Synthese und explizit auch bei der strukturellen Charakterisierung der immer komplexer werdenden Polymer­architek­turen und Materialien. Außerdem soll die Kopplung von Methoden weiter vorangetrieben werden. Im Auge haben die Forscher dabei stets, Anwendern in Industrie und Medizin die Grundlagen für anwendbare und zuverlässige Verfahren zur Synthese von polymeren Materialien mit definiert eingestellten Eigenschaften und Funktionalitäten zur Verfügung zu stellen.

Ausrichter der Tagung sind das Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden e. V. und der Lehrstuhl für Makromolekulare Chemie der Technischen Universität Dresden. Tagungsort ist der im Andreas-Schubert-Bau der TU Dresden (Zellescher Weg 19). Präsentiert werden elf  eingeladene Vorträge von führenden Wissenschaftlern des Fachgebiets, 69 Kurzvorträge sowierund 140 Posterbeiträge. Die Tagung wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.

04.10.2009

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